Die erste standardisierte Klassifikation der DR (Airlie-House-Klassifikation) wurde 1968 entwickelt. Diese Klassifizierung wurde für die Verwendung in der Early Treatment of Diabetic Retinopathy Study (ETDRS) modifiziert, die zum Goldstandard für die Klassifizierung der DR wurde.
- Die modifizierte Airlie-House-Klassifikation der DR wird in Forschungs- und Interventionsstudien auf der ganzen Welt verwendet.
- Es handelt sich dabei jedoch um ein komplexes System, das für den klinischen Routineeinsatz nicht geeignet ist.
- Auf der Grundlage der Ergebnisse der Wisconsin Epidemiologic Study of Diabetic Retinopathy (WESDR) und der ETDRS wurde eine vereinfachte Version der DR-Klassifikation eingeführt. Diese neue Version, die internationale klinische Krankheitsschwere-Skala, wurde für die diabetische Retinopathie und das Makulaödem entwickelt:
- Retinopathie - fünf Stadien werden erkannt
- keine offensichtliche Retinopathie
- leichte nicht-proliferative Retinopathie (NPDR)
- mäßige NPDR
- schwere NPDR
- proliferative diabetische Retinopathie
- Makulopathie
- diabetisches Makulaödem scheinbar nicht vorhanden
- diabetisches Makulaödem scheinbar vorhanden
- kann je nach Abstand der Exsudate und Verdickungen vom Zentrum der Fovea in leicht, mittel und schwer eingeteilt werden (1).
Eine ähnliche Klassifizierung auf der Grundlage des ETDRS-Systems wurde im Vereinigten Königreich entwickelt: das English National Screening Programme for Diabetic Retinopathy (ENSPDR), das später in NHS Diabetic Eye Screening Programme (NDESP) umbenannt wurde:
- Retinopathie
- R0 - keine
- R1 - Hintergrund
- R2 - präproliferativ
- R3 - proliferativ (aktiv)
- R4 - proliferativ (stabil)
- Makulopathie
- M0 - keine
- M1 - Makulopathie - kann weiter klassifiziert werden als:
- fokale Ödeme
- diffuses Ödem
- ischämisch
- gemischt (2).
Hinweis: Die Einstufung im Rahmen des NHS Diabetic Eye Screening Programme basiert auf Netzhautfotografien und ist eher ein Bericht als eine klinische Klassifizierung (3).
Referenz:
- Wu L et al. Klassifizierung der diabetischen Retinopathie und des diabetischen Makulaödems. World J Diabetes. 2013; 4(6): 290â€"294.
- Ghanchi F; Diabetic Retinopathy Guidelines Working Group. Die klinischen Leitlinien des Royal College of Ophthalmologists fÃ?r diabetische Retinopathie: eine Zusammenfassung. Eye (Lond). 2013 Feb;27(2):285-7. doi: 10.1038/eye.2012.287.
- Broadbent D. Diabetische Retinopathie: Fundamentals for primary care. Diabetes & Primary Care 2013;Vol 15 No 4