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Betablocker und COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung)

Übersetzt aus dem Englischen. Original anzeigen.

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Autorenteam

  • Betablocker sind bei chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung und Asthma generell kontraindiziert.
    • Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass kardioselektive Betablocker >20-mal selektiver für ß1- als für ß2-Rezeptoren sind und bei reaktiven Atemwegserkrankungen ein geringeres Risiko einer Bronchokonstriktion bergen sollten (1).

      • es gibt Hinweise darauf, dass kardioselektive Betablocker bei Patienten mit COPD weder den FEV1-Wert verändern noch die Atemwegssymptome verstärken (2)

      • in einer kleinen Studie an Asthmatikern verursachte Propranolol eine Verringerung der Lungenfunktion, aber es wurde gezeigt, dass Celiprolol nicht nur die Spirometriewerte verbessert, sondern auch die bronchokonstriktorischen Effekte von Propranolol hemmt (3)

      • In Studien mit Mäusen führte die anfängliche Therapie mit Betablockern zu einer erhöhten Hyperreaktivität der Atemwege, während eine längere Therapie die Hyperreaktivität verringerte und eine entzündungshemmende Wirkung zu haben schien (4).

    • Im BNF heißt es: "...Betablocker können einen Bronchospasmus auslösen und sollten daher in der Regel bei Patienten mit Asthma in der Vorgeschichte vermieden werden. Wenn es keine geeignete Alternative gibt, kann es für einen Patienten mit gut kontrolliertem Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (ohne signifikante reversible Atemwegsobstruktion) notwendig sein, wegen einer gleichzeitig bestehenden Erkrankung (z. B. Herzinsuffizienz oder nach einem Myokardinfarkt) mit einem Betablocker behandelt zu werden. In dieser Situation sollte ein kardioselektiver Betablocker ausgewählt und in einer niedrigen Dosis von einem Facharzt eingeleitet werden; der Patient sollte engmaschig auf unerwünschte Wirkungen überwacht werden..."

Anmerkungen:

  • Es gibt 3 Arten von Betarezeptoren
    • Beta-1-Adrenozeptoren
      • befinden sich im Sarkolemm des Herzens
        • Wenn sie aktiviert werden, führen sie durch die Öffnung der Kalziumkanäle zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit und Kraft der Herzmuskelkontraktion (positiv inotrope Wirkung)
    • Beta-2-Adrenozeptoren
      • kommen hauptsächlich in der glatten Muskulatur der Bronchien und der Gefäße vor
        • wenn sie aktiviert werden, verursachen sie eine Broncho- und Gefäßerweiterung
          • Im Herzmuskel gibt es jedoch beträchtliche Populationen von Beta-2-Adrenozeptoren (ca. 20-25 %), was zu den kardialen Auswirkungen einer Stimulation der Beta-2-Adrenozeptoren führt. Bei Herzinsuffizienz ist eine relative Hochregulierung dieser Rezeptoren auf etwa 50 % festzustellen.
    • Beta-3-Adrenozeptoren
      • die Rolle der Beta-3-Adrenozeptoren im Herzen ist noch nicht vollständig geklärt und anerkannt

  • Betablocker werden in drei Generationen eingeteilt
    • die Wirkstoffe der ersten Generation (wie Propranolol, Sotalol, Timolol und Nadolol) sind nicht selektiv und blockieren Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren
      • Die Blockierung der Beta-1-Rezeptoren wirkt sich auf die Herzfrequenz, die Erregungsleitung und die Kontraktilität aus, während die Blockierung der Beta-2-Rezeptoren zu einer Kontraktion der glatten Muskulatur und damit zu Bronchospasmen bei prädisponierten Personen führt.

    • Wirkstoffe der zweiten Generation oder die kardioselektiven Wirkstoffe (wie Atenolol, Bisoprolol, Celiprolol und Metoprolol)
      • blockieren Beta-1-Rezeptoren in niedrigen Dosen, sind aber in der Lage, Beta-2-Rezeptoren in höheren Dosen zu blockieren
        • der selektive Wirkmechanismus macht den Einsatz dieser Wirkstoffe bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen oder bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus geeigneter
        • die Kardioselektivität variiert zwischen den Wirkstoffen, wobei Bisoprolol zu den selektivsten gehört

    • Wirkstoffe der dritten Generation haben gefäßerweiternde Eigenschaften
      • die Wirkung ist entweder selektiv (Nebivolol) oder nichtselektiv (Carvidolol und Labetolol)
      • Die gefäßerweiternden Eigenschaften werden entweder durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid wie bei Nebivolol oder Carvidolol oder durch zusätzliche alpha-adrenerge Blockade wie bei Labetolol und Carvidolol vermittelt
      • ein dritter gefäßerweiternder Mechanismus, wie bei Pindolol und Acebutolol, wirkt über eine Beta-2-intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA)
      • Diese Betablocker sind daher in der Lage, sowohl adrenerge Rezeptoren zu stimulieren als auch zu blockieren, und verursachen tendenziell weniger Bradykardie als die anderen Betablocker und können weniger Kälte in den Extremitäten verursachen.

Beitragende: Dr. Nick Bradshaw (Januar 2014)

Referenz:

  1. Salpeter SR et al. Cardioselective beta-blockers in patients with reactive airway disease: a meta-analysis. Ann Intern Med 2002; 137:715-25.
  2. Salpeter S et al. Kardioselektive Betablocker bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung. Cochrane Database Syst Rev 2005;(4):CD003566.
  3. Pujet JC, et al. Auswirkungen von Celiprolol, einem kardioselektiven Betablocker, auf die Atmungsfunktion bei Asthmapatienten. Eur Respir J. 1992 Feb;5(2):196-200.
  4. Callaerts-Vegh Z, Evans KL, Dudekula N, et al. Effects of acute and chronic administration of beta-adrenoceptor ligands on airway function in a murine model of asthma. Proc Natl Acad Sci USA. 2004;101(14):4948-4953.
  5. British National Formulary (BNF). Abschnitt 2.4 (Zugriff am 7. Januar 2014).
  6. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2007 December; 2(4): 535-540.

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