Das Schleudertrauma ist eine kombinierte Flexions-/Extensions-Weichteilverletzung der Halswirbelsäule, die häufig bei Straßenverkehrsunfällen auftritt (1).
Es werden zwei Arten von Verletzungen unterschieden:
- Bei einem Heckaufprall wird der Kopf nach hinten geschleudert und der Hals überstreckt. Dabei reißt das vordere Längsband, was zu Blutungen zwischen dem Band und dem Wirbel führt. Innerhalb weniger Stunden nach der Verletzung kann es zu einer retropharyngealen Schwellung und Dysphagie kommen.
- Bei einer schnellen Abbremsung wird der Kopf nach vorne geschleudert und die Halswirbelsäule gebeugt. Das Kinn begrenzt die Vorwärtsflexion, aber die Vorwärtsbewegung kann ausreichen, um eine Längsdistraktion und neurologische Schäden zu verursachen. Beim anschließenden Rückstoß kann es zu einer Hyperextension kommen.
Schmerzlinderung und Geduld sind die einzigen Behandlungsmöglichkeiten (2).
- Studien deuten jedoch darauf hin, dass eine frühe Mobilisierung zu besseren Ergebnissen führen kann und dass Ruhe und Bewegungseinschränkung die Genesung behindern können.
Es wurden viele andere therapeutische Maßnahmen vorgeschlagen, darunter die Behandlung des Kiefergelenks, die Traktion der Halswirbelsäule, intraartikuläre Kortikosteroide und Botulinimtoxin - es gibt jedoch keine Belege für deren Einsatz (3)
Referenz:
- Borchegrevnik GE, Kaasa A, McDonagh D, et al. Akute Behandlung von Verletzungen durch Schleudertrauma und Nackenverstauchung. Wirbelsäule 1998;23:25-31.
- Barry M, Jenner JR. Schmerzen in Nacken, Schulter und Arm. BMJ 1995;310:183-6
- Curr Rev Musculoskelet Med. 2008 Mar;1(1):65-8.