Die Fourniere-Gangrän ist eine Weichteilinfektion des Dammes und insbesondere der Genitalien. Sie wurde 1883 von Jean-Alfred Fourniere beschrieben und ist eine lokalisierte Form der nekrotisierenden Weichteilfasziitis.
Die Fournier-Gangrän ist eine fulminante nekrotisierende Fasziitis der äußeren Genitalien, des Skrotums oder des Dammbereichs (1,2)
- Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen, und die Mehrzahl der Patienten leidet an mehreren gesundheitlichen Komorbiditäten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Immunschwäche
- Männer sind mit einem Verhältnis von 10:1 häufiger betroffen als Frauen, und die Krankheit kann Menschen jeden Alters betreffen (Durchschnittsalter 50 Jahre) (3)
- die Inzidenz der Krankheit wird auf 1,6 Männer pro 100 000 geschätzt. Die Sterblichkeitsrate ist trotz Verbesserungen in der medizinischen Versorgung mit 20 % bis 40 % nach wie vor hoch (3)
- Zu den klinischen Befunden gehören Fieber, Schmerzen und Schwellungen, Erythem oder dunkle Verfärbung, Ausfluss aus der Wunde, Verhärtung und Krepitus der betroffenen Stelle
- Schlüsselkomponente für eine genaue Diagnose ist die Bildgebung, wobei die CT von einigen die Untersuchung der Wahl ist (2) - wichtige Befunde sind die Fasziendicke und die subkutane Luft (2)
- eine Verzögerung von nur wenigen Stunden vom Verdacht auf Fournier-Gangrän bis zum chirurgischen Debridement erhöht das Sterberisiko erheblich (4)
- Die Differentialdiagnose der Fournier-Gangrän umfasst skrotale und perineale Erkrankungen sowie intraabdominale Erkrankungen wie Zellulitis, Abszess, Strangulationshernie, Pyoderma gangrenosum, allergische Vaskulitis, vaskuläre Verschlusssyndrome und Warfarin-Nekrosen
- Die Pathogenese ist in der Regel bakteriell, und zu den am häufigsten identifizierten Organismen gehören Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus, Bacteroides fragilis, Streptococcus- und Clostridium-Arten
- Bei Verdacht auf Fournier-Gangrän ist eine dringende Behandlung in der Sekundärversorgung angezeigt, d. h. eine dringende Behandlung (einschließlich Antibiotika und ggf. chirurgisches Débridement)
- Die Behandlung besteht aus Breitspektrum-Antibiotika und einem angemessenen chirurgischen Débridement - übliche Antibiotikaregime für Fournier-Gangrän umfassen ein Cephalosporin der zweiten oder dritten Generation, Fluorchinolone oder Gentamicin und Clindamycin; Metronidazol kann ebenfalls in das Regime aufgenommen werden, um anaerobe Bakterien abzudecken
- Sobald die Infektion abgeklungen ist, kann eine spätere Rekonstruktion der Weichteile erforderlich sein.
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