Die Ursache der Gynäkomastie ist wahrscheinlich ein Ungleichgewicht zwischen Östrogenaktivität (erhöht) und Androgenaktivität (verringert) im Brustgewebe (1).
Zusammenfassung der Ursachen (2):
Die gutartige Gynäkomastie kann durch verschiedene Medikamente und Freizeitdrogen sowie durch zahlreiche chronische Erkrankungen ausgelöst werden.
Physiologisch
- neonatal: durch plazentaren Östrogentransfer
- pubertär: Die pubertäre Östrogenproduktion beginnt vor der Testosteronproduktion aufgrund der frühen Reifung der Aromatase (katalysiert die Umwandlung von Androgenen in Östrogene). In 90 % der Fälle erfolgt eine Rückbildung
- senil: Alter 70+. Bis zu 65 % der Männer. Aufgrund des Rückgangs des Testosterons im Verhältnis zum Östrogen
Medikamenteninduziert - 10-20 % der Gynäkomastie ist auf verschriebene Medikamente zurückzuführen
- zum Beispiel
- Östrogenhaltige Medikamente, z. B. Bicalutamid, Buserelin, Goserelin
- Medikamente, die den Androgenrezeptor blockieren, z. B. Cyproteronacetat, Spironolacton, Flutamid
- Hemmung der Androgenproduktion, z. B. Finasterid, Ketoconazol, Dutasterid
Drogeninduziert - Freizeitdrogen wie Marihuana, Amphetamine, Heroin, Methadon
Pathologisch
- Nebennieren- oder Hodentumore <3% der Gynäkomastie
- a. Östrogen oder Androgene produzierende Tumore
- b. Aromatase produzierende Tumore
- c. hCG-produzierende Tumore
- Endokrin
- a. Primärer Hypogonadismus [10 % der Gynäkomastie]
- b. Sekundärer Hypogonadismus
- c. Prolaktinom
- d. Thyreotoxikose
- e. Akromegalie
- f. Androgene Unempfindlichkeit
- Systemische Erkrankung
- a. Leberzirrhose
- b. Nierenversagen
- c. Unterernährung
- d. Fettleibigkeit
- e. HIV
Ausführlichere Informationen zu den ätiologischen Faktoren finden Sie in den unten verlinkten Artikeln.
Die Ätiologie der Gynäkomastie kann wie folgt klassifiziert werden:
- physiologisch
- pathologisch
- medikamenteninduziert
- idiopathisch - insbesondere bei älteren Menschen
Referenz:
- (1) Johnson RE, Kermott CA, Murad MH. Gynäkomastie - Bewertung und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten. Ther Clin Risk Manag. 2011;7:145-8.
- (2) Association of Breast Surgery Summary Statement (Juni 2019). Untersuchung und Behandlung der Gynäkomastie in der Primär- und Sekundärversorgung.
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