Ein erhöhter Östrogenspiegel kann z. B. auf eine erhöhte Verfügbarkeit von Androstendion für die extraglanduläre Umwandlung zurückzuführen sein:
- Lebererkrankungen, insbesondere Zirrhose - verminderte hepatische Extraktion von Androstendion
- Thyreotoxikose - Gynäkomastie tritt bei etwa einem Drittel der Männer mit Thyreotoxikose auf
- Nebennierenkarzinom - in seltenen Fällen können auch Nebennierentumore direkt Östrogene absondern
- kongenitale Nebennierenhyperplasie
- Hungersnöte und Refeeding - durch einen ähnlichen Mechanismus wie bei Lebererkrankungen
ODER, z. B. aufgrund einer erhöhten Hodensekretion:
- Hodentumore: - Stromazelltumoren, d. h. Leydig- und Sertoli-Zellen, können Testosteron und Östradiol autonom sezernieren - Keimzelltumoren - Embryonalkarzinome, Choriokarzinome, Teratome und seltener Seminome - produzieren hCG und hCG-Fragmente, die die Östradiol- und Testosteronsynthese in nicht betroffenen Hodenbereichen stimulieren - Choriokarzinome des Hodens mit hoher Aromatasekonzentration können zirkulierende Nebennieren- und Hodenandrogene in Östrogene umwandeln
- Bronchogenes Karzinom - verursacht erhöhte hCG-Spiegel im Plasma, die zu einer erhöhten Östradiolsekretion im Hoden führen. Andere Tumore können mit einer erhöhten hCG-Sekretion verbunden sein, z. B. Übergangszelltumore der Harnwege
- echter Hermaphroditismus - allerdings stammt das Östrogen wahrscheinlich aus den Eierstöcken
ODER aus einer erhöhten Aktivität von Aromatase-Enzymen in peripheren Geweben, die sowohl mit dem Alter als auch mit einer Zunahme des Körperfetts zu beobachten ist (1).
Referenz: