Das Markenzeichen der Zöliakie sind morphologische Veränderungen der Dünndarmschleimhaut. Diese sind proximal am stärksten ausgeprägt und werden nach distal hin immer weniger ausgeprägt.
Die primäre Mukosaläsion ist eine partielle oder subtotale Zottenatrophie mit kompensatorischer Kryptenhyperplasie. Die Atrophie ist auf eine vorzeitige Zerstörung der Enterozyten zurückzuführen. Zunächst werden die Zotten durch kurze Erhebungen ersetzt - partielle Zottenatrophie; später wird die Schleimhaut völlig flach - subtotale Zottenatrophie. Die Schädigung der Enterozyten kann einer Veränderung der Zottenarchitektur vorausgehen. Die Krypten (von Lieberkuhn) sind länglich und zeigen eine ausgeprägte mitotische Aktivität.
Weitere bemerkenswerte Merkmale sind:
- vermehrtes Auftreten von intraepithelialen Lymphozyten
- leukozytäre Infiltration der Lamina propria - hauptsächlich von Plasmazellen, aber auch von Neutrophilen, Eosinophilen und Makrophagen
Ein vergleichbares histologisches Bild zeigt sich bei:
- Tropische Sprue, mit der Ausnahme, dass die Läsionen tendenziell milder sind und sich weiter im Dünndarm verteilen
- Immundefiziente Enteropathie, z. B. HIV, IgA-Mangel oder Hypogammaglobulinämie
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