Erfrierungen sind thermische Gewebeverletzungen, die entstehen, wenn Gewebe so lange Minusgraden (in Grad Celsius) ausgesetzt ist, dass sich im betroffenen Gewebe Eiskristalle bilden.
- Der Begriff Erfrierungen kann ein breites Spektrum von Verletzungen abdecken, von minimalen Gewebeschäden bis hin zu erheblichen Gewebsnekrosen mit Amputation
- Der Schweregrad einer Erfrierungsverletzung ist proportional zur Temperatur, zur Dauer der Einwirkung sowie zur Menge und Tiefe des gefrorenen Gewebes.
Historisch gesehen wurde dieser Zustand bei militärischen Einsätzen im Feld beobachtet
- In den letzten 20 Jahren hat jedoch die Zahl der zivilen Fälle zugenommen
- Personen, die Wintersportarten wie Skifahren, Wandern, Bergsteigen und Eisklettern betreiben
- auch bei älteren Menschen oder Obdachlosen tritt die Krankheit während Kälteperioden auf, und bei Personen, bei denen es an einer verhaltensmäßigen und physiologischen Kompensation fehlen kann
- Darüber hinaus wurden auch Arbeitsunfälle und Fehlfunktionen oder Missbrauch von Geräten, die NO oder CO2 verwenden, beschrieben.
- Die Wahrscheinlichkeit von Erfrierungen ist größer, wenn sie mit Wind oder großen Höhen einhergehen, wie es bei Bergsteigern und Forschern der Fall ist (1,2).
Erfrierungen treten am häufigsten an Händen und Füßen auf, was 90 % der Fälle ausmacht. Darüber hinaus können sie auch das Gesicht (Nase, Kinn, Ohrläppchen, Wangen und Lippen), das Gesäß/Perineum (beim Sitzen auf Metallsitzen) und den Penis (Jogger und Skilangläufer) betreffen (2).
Klinische Merkmale:
- Gefühlsverlust und eine blasse, wachsartige, bläuliche Hautverfärbung (Zyanose)
- An den betroffenen Stellen können sich Blasen und Ödeme bilden.
- Zu den günstigen klinischen Merkmalen gehören (3)
- klare Flüssigkeit in den Bläschen, erhaltenes Gefühl und normale Hautfarbe
- Zu den Anzeichen für eine schlechte Prognose gehören trübe oder hämorrhagische (blutige) Flüssigkeit in den Blasen, Zyanose, fehlende Ödeme und feste Haut im Bereich der Erfrierungen
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Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Erfrierungen gehören neben der Temperatur (4,5):
- körperliches Eintauchen in Wasser
- Wind und Kälte
- Ermüdung
- Unterernährung
- Rauchen
- Alkohol- und Drogenmissbrauch
- medizinische Begleiterkrankungen wie periphere Gefäßerkrankungen, Diabetes, Neuropathien, Demenz und psychische Erkrankungen
Erfrierungserscheinungen
- eine Vorstufe von Erfrierungen, die mit ähnlichen Symptomen wie Erfrierungen des Grades 1 einhergeht
- vollständig reversibel und ohne Langzeitfolgen
Referenz: