Es handelt sich um eine Vaginitis, die durch eine synergistische Mischung aus anaeroben, mikroaerophilen und CO2-abhängigen Bakterien verursacht wird. Diese Arten sind bei den meisten normalen Frauen in geringer Zahl vorhanden. In größerer Zahl jedoch wird die normale Laktobazillenflora der Vagina gestört, und es kommt zur bakteriellen Vaginose.
Bakterielle Vaginitis ist mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und infektiöse Komplikationen nach gynäkologischen Eingriffen verbunden (1).
BV ist die häufigste Ursache für anormalen Scheidenausfluss bei Frauen im gebärfähigen Alter
- die Prävalenz variiert und kann durch verhaltensbedingte und/oder soziodemografische Faktoren beeinflusst werden
- kann spontan auftreten und wieder abklingen und ist durch eine Überwucherung gemischter anaerober Organismen gekennzeichnet, die die normalen Laktobazillen ersetzen und zu einem Anstieg des vaginalen pH-Werts (> 4,5) führen
Gardnerella vaginalis wird häufig bei Frauen mit BV gefunden, aber das Vorhandensein von Gardnerella allein reicht nicht aus, um eine BV-Diagnose zu stellen, da es sich bei 30-40 % der asymptomatischen Frauen um einen kommensalen Organismus handelt (2)
- Andere Organismen, die mit BV in Verbindung gebracht werden, sind Prevotella-Arten, Mycoplasma hominis und Mobiluncus-Arten.
Sexuell übertragen oder nicht? (2)
- Berichte über das Auftreten von BV bei Jungfrauen führten zu der Annahme, dass BV keine Geschlechtskrankheit sei.
- Es gibt jedoch immer mehr Belege dafür, dass ein Zusammenhang mit dem Sexualverhalten besteht.
- In einer Studie, die ein breiteres Spektrum an sexuellen Aktivitäten, einschließlich Oral- und Digitalverkehr, berücksichtigte, wurden keine Fälle von BV bei wirklich sexuell unerfahrenen Frauen gefunden
- BV wird daher eher als "sexuell assoziiert" denn als wirklich "sexuell übertragen" betrachtet
- Es gibt Hinweise darauf, dass die konsequente Verwendung von Kondomen zur Verringerung der BV-Prävalenz beitragen kann.
Wichtige Punkte (3):
- orales Metronidazol ist ebenso wirksam wie die topische Behandlung und billiger
- 7 Tage führen zu weniger Rückfällen als 2g Stat nach 4 Wochen
- Schwangere/Stillende: 2 g Metronidazol vermeiden
- Die Behandlung von Partnern reduziert die Rückfälle nicht
Referenz:
- Drug and Therapeutics Bulletin 1998; 36 (5): 33-5.
- FSRH und BASHH Guidance (Februar 2012) Management of Vaginal Discharge in Non-Genitourinary Medicine Settings.
- Public Health England (Juni 2021). Umgang mit häufigen Infektionen: Leitfaden für die Primärversorgung