Hyponatriämie ist ein niedriger Plasmanatriumspiegel, definiert als Natriumspiegel unter 135 mmol/l.
- Sie ist die in der klinischen Praxis am häufigsten auftretende Elektrolytstörung:
- tritt bei bis zu 15 % bis 30 % der akut und chronisch hospitalisierten Patienten auf
- häufiger bei
- akuten neurologischen Einweisungen
- 50% der Patienten mit Subarachnoidalblutung
- bei älteren Menschen
- bei Patienten mit Atemwegsinfektionen, mit einer Vorgeschichte von Alkoholexzessen und bei Patienten, die mit Thiaziddiuretika behandelt werden (2)
- die meisten Fälle verlaufen mild und relativ asymptomatisch - allerdings:
- eine akute schwere Hyponatriämie kann zu erheblicher Morbidität und Mortalität führen
- die Sterblichkeit ist höher bei Patienten mit Hyponatriämie, die eine Vielzahl von Grunderkrankungen haben
- Eine zu schnelle Korrektur einer chronischen Hyponatriämie kann zu schweren neurologischen Ausfällen und zum Tod führen.
Das Vorhandensein einer signifikanten Hypoosmolalität (bei Hyponatriämie) deutet auf einen Wasserüberschuss im Verhältnis zu den gelösten Stoffen im Kompartiment der extrazellulären Flüssigkeit (ECF) hin (1)
- Wasser bewegt sich frei zwischen den Kompartimenten ECF und intrazelluläre Flüssigkeit (ICF)
- daher liegt auch ein Überschuss an Gesamtkörperwasser im Verhältnis zur Gesamtkörpermenge an gelösten Stoffen vor
Anmerkungen:
isotone oder hypertone Hyponatriämie:
- Eine Hyponatriämie mit normaler oder sogar erhöhter Osmolalität kann auftreten:
- wenn andere wirksame gelöste Stoffe als Natrium im Plasma vorhanden sind
- Die durch den zusätzlichen gelösten Stoff verursachte Hyperosmolalität führt zu einer osmotischen Verschiebung von Wasser aus dem ICF- in das ECF-Kompartiment
- verursacht einen Verdünnungsabfall des Serumnatriums
- wird am häufigsten bei Hyperglykämie beobachtet
- Je nach Schwere der Hyperglykämie sowie Dauer und Ausmaß der begleitenden glukosebedingten osmotischen Diurese können solche Patienten trotz Hyponatriämie tatsächlich hyperton sein.
Hinweis: