Dabei handelt es sich um gentechnisch hergestellte Proteine (z. B. monoklonale Antikörper), die gegen Zytokine wie den Tumornekrosefaktor alpha (TNFalpha) gerichtet sind, der die Entzündung bei Morbus Crohn vermittelt (1)
Die therapeutischen Antikörper Infliximab und Adalimumab sind die beiden zugelassenen Medikamente, die bei dieser Krankheit eingesetzt werden.
- sie werden parenteral verabreicht
- verbleiben in der Regel über viele Wochen im Körper und haben eine lang anhaltende Wirkung
- Die Wirksamkeit der beiden Medikamente hat in großen randomisierten kontrollierten Studien kaum Unterschiede gezeigt (1)
Zu den Indikationen für eine Anti-TNF-alpha-Therapie gehören
- Induktion eines Ansprechens
- Induktion einer Remission
- Erhaltungstherapie bei Patienten mit mittelschwerem oder schwerem Morbus Crohn trotz (oder wegen) Unverträglichkeit einer Therapie mit Kortikosteroiden und/oder Immunmodulatoren (1)
Zu den relativen oder absoluten Kontraindikationen für eine Anti-TNF-alpha-Behandlung gehören
- Sepsis
- Tuberkulose
- Sehnervenentzündung (Demyelinisierung)
- Infusionsreaktion
- Krebs (1)
NICE hat erklärt (2):
- Infliximab und Adalimumab werden als Behandlungsoptionen für Erwachsene mit schwerem aktivem Morbus Crohn empfohlen, deren Erkrankung auf eine konventionelle Therapie (einschließlich immunsuppressiver und/oder kortikosteroidhaltiger Behandlungen) nicht angesprochen hat oder die eine konventionelle Therapie nicht vertragen oder Gegenanzeigen dafür haben.
- Infliximab oder Adalimumab sollte als geplante Behandlung bis zum Versagen der Behandlung (einschließlich der Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs) oder bis 12 Monate nach Beginn der Behandlung verabreicht werden, je nachdem, was kürzer ist. Danach sollte der Krankheitsverlauf neu beurteilt werden, um festzustellen, ob eine fortgesetzte Behandlung weiterhin klinisch sinnvoll ist.
- Bei Beginn einer Infliximab- oder Adalimumab-Behandlung sollten folgende Optionen erörtert werden:
- Monotherapie mit einem der beiden Medikamente ODER
- Kombinationstherapie (entweder Infliximab oder Adalimumab, kombiniert mit einem Immunsuppressivum)
- die Person darauf hinweisen, dass Unsicherheiten hinsichtlich der vergleichbaren Wirksamkeit und der langfristigen Nebenwirkungen der Monotherapie und der Kombinationstherapie bestehen
- Infliximab wird für Menschen mit aktivem fistulierendem Morbus Crohn empfohlen, deren Erkrankung auf konventionelle Therapien (einschließlich Antibiotika, Drainagen und Immunsuppressiva) nicht anspricht oder die konventionelle Therapien nicht vertragen oder bei denen sie kontraindiziert sind
- Die Behandlung mit Infliximab oder Adalimumab sollte nur dann fortgesetzt werden, wenn es eindeutige Hinweise auf eine anhaltende aktive Erkrankung gibt, die anhand von klinischen Symptomen, biologischen Markern und Untersuchungen, erforderlichenfalls einschließlich Endoskopie, festgestellt werden. Fachärzte sollten die Risiken und Vorteile einer fortgesetzten Behandlung mit den Patienten besprechen und einen versuchsweisen Abbruch der Behandlung für alle Patienten in Betracht ziehen, die sich in einer stabilen klinischen Remission befinden
- Bei Patienten, die die Behandlung mit Infliximab oder Adalimumab fortsetzen, sollte die Erkrankung mindestens alle 12 Monate erneut untersucht werden, um festzustellen, ob eine fortgesetzte Behandlung noch klinisch sinnvoll ist. Patienten, deren Krankheit nach Absetzen der Behandlung wieder ausbricht, sollten die Möglichkeit haben, die Behandlung erneut zu beginnen.
- Infliximab wird im Rahmen der zugelassenen Indikation für Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren mit schwerem aktivem Morbus Crohn empfohlen, deren Erkrankung auf eine konventionelle Therapie (einschließlich Kortikosteroide, Immunmodulatoren und primäre Ernährungstherapie) nicht angesprochen hat oder die eine konventionelle Therapie nicht vertragen oder Gegenanzeigen haben. Die Notwendigkeit der Fortsetzung der Behandlung sollte mindestens alle 12 Monate überprüft werden.
- Die Behandlung mit Infliximab oder Adalimumab sollte nur von Ärzten begonnen und überprüft werden, die Erfahrung mit TNF-Hemmern und der Behandlung von Morbus Crohn haben.
- Ustekinumab und Vedolizumab
- Ustekinumab oder Vedolizumab sind Optionen für die Behandlung von mäßig bis schwer aktivem Morbus Crohn, d. h. für Erwachsene, die auf eine konventionelle Therapie oder einen TNF-alpha-Hemmer nur unzureichend oder gar nicht angesprochen haben, diese nicht vertragen oder bei denen medizinische Kontraindikationen für diese Therapien vorliegen.
Wenn bei einem Patienten innerhalb von zwei Monaten nach Beginn der biologischen Therapie neue Symptome auftreten, sollte eine opportunistische Infektion vermutet werden (1)
Hinweis: