Die generalisierte Angststörung (GAD) gehört zu einer Reihe von Angststörungen, zu denen auch die Panikstörung (mit und ohne Agoraphobie), die posttraumatische Belastungsstörung, die Zwangsstörung, die soziale Phobie, spezifische Phobien (z. B. vor Spinnen) und die akute Belastungsstörung gehören. Angststörungen können isoliert auftreten, treten aber häufiger in Verbindung mit anderen Angststörungen und depressiven Störungen auf.
GAD ist eine weit verbreitete Störung, deren zentrales Merkmal die übermäßige Sorge um eine Reihe verschiedener Ereignisse ist, die mit erhöhter Anspannung einhergeht.
- Für eine formale Diagnose nach dem DSM-IV-Klassifikationssystem sind zwei Hauptsymptome erforderlich, die an mehr als einem Tag und über mindestens sechs Monate hinweg auftreten (übermäßige Angst und Sorge über eine Reihe von Ereignissen und Aktivitäten sowie Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren), sowie drei oder mehr zusätzliche Symptome aus einer Liste unten:
Die Ängste und Sorgen gehen mit mindestens drei der folgenden sechs Symptome einher (wobei zumindest einige der Symptome in den letzten sechs Monaten an mehr Tagen vorhanden waren als andere):
- Unruhe, Erregung oder Nervosität
- leichte Ermüdbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten oder Geistesblitz
- Reizbarkeit
- Muskelverspannungen
- Schlafstörung
Die Symptome sollten seit mindestens 6 Monaten bestehen und klinisch signifikanten Stress oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen.
NICE schlägt ein abgestuftes Behandlungsmodell für GAD vor (2):
- Stepped Care Model for Intervention in GAD * Eine selbst durchgeführte Intervention zur Behandlung von GAD mit schriftlichen oder elektronischen Selbsthilfematerialien (in der Regel ein Buch oder Arbeitsbuch). Sie ähnelt der individuellen angeleiteten Selbsthilfe, jedoch in der Regel mit minimalem Therapeutenkontakt, z. B. einem gelegentlichen kurzen Telefongespräch von nicht mehr als 5 Minuten.
Schwerpunkt der Intervention | Art der Intervention |
SCHRITT 4: Komplexe behandlungsresistente GAD und sehr ausgeprägte funktionelle Beeinträchtigung, wie z. B. Selbstvernachlässigung oder ein hohes Risiko der Selbstbeschädigung | Hochspezialisierte Behandlung, wie z. B. komplexe medikamentöse und/oder psychologische Behandlungsschemata; Einsatz von behördenübergreifenden Teams, Krisendiensten, Tageskliniken oder stationärer Betreuung |
SCHRITT 3: GAD mit unzureichender Reaktion auf Maßnahmen der Stufe 2 oder ausgeprägten funktionellen Beeinträchtigungen | Wahl zwischen einer hochintensiven psychologischen Intervention (CBT/angewandte Entspannung) oder einer medikamentösen Behandlung |
SCHRITT 2: Diagnostizierte GAD, die sich nach Aufklärung und aktiver Überwachung in der Primärversorgung nicht gebessert hat | Psychologische Interventionen mit geringer Intensität: individuelle, nicht angeleitete Selbsthilfe*, individuelle angeleitete Selbsthilfe und psychoedukative Gruppen |
SCHRITT 1: Alle bekannten und vermuteten Fälle von GAD | Identifizierung und Bewertung; Aufklärung über GAD und Behandlungsmöglichkeiten; aktive Überwachung |
Anmerkungen:
- Die Wahl dieser Diagnosekategorie ist problematisch, da es viele Überschneidungen mit Erkrankungen wie Agoraphobie gibt. Probleme ergeben sich auch aus der Verwechslung von "Angstneurose" mit "Ängstlichkeit", wobei letztere eher ein Symptom als ein Syndrom ist. Ängstlichkeit kann bei jeder psychiatrischen Störung auftreten, während eine Angstneurose nur dann auftritt, wenn keine anderen psychiatrischen Symptome vorliegen. Schließlich kann es auch schwierig sein, Angstzustände von leichten depressiven Zuständen zu unterscheiden.
Referenz:
- American Psychiatric Association (1994) Diagnostisches und statistisches Handbuch psychischer Störungen (vierte Auflage). Washington DC: Amerikanische Psychiatrische Vereinigung. In dieser Leitlinie werden die DSM-IV-Kriterien verwendet, da die Evidenz für Behandlungen weitgehend auf diesem System beruht.
- NICE (Januar 2011). Generalisierte Angststörung und Panikstörung (mit oder ohne Agoraphobie) bei Erwachsenen
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