Orale Antihypertensiva
Primäre Wirkstoffe
- Thiazid- oder thiazidartige Diuretika
- z. B. - Chlorthalidon, Hydrochlorothiazid, Indapamid, Metolazon
- Chlorthalidon wird aufgrund der verlängerten Halbwertszeit und der in Studien nachgewiesenen Verringerung von CVD bevorzugt
- Überwachung auf Hyponatriämie und Hypokaliämie, Harnsäure- und Kalziumspiegel
- bei Patienten mit akuter Gicht in der Vorgeschichte mit Vorsicht zu verwenden, es sei denn, der Patient erhält eine harnsäuresenkende Therapie
- ACE-Hemmer
- z. B. Ramipril
- nicht in Kombination mit ARBs oder direkten Renininhibitoren anwenden
- erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie, insbesondere bei Patienten mit CKD oder bei Patienten, die K+-Ergänzungsmittel oder K+-sparende Medikamente einnehmen
- kann bei Patienten mit schwerer bilateraler Nierenarterienstenose zu akutem Nierenversagen führen
- nicht anwenden, wenn in der Vorgeschichte ein Angioödem unter ACE-Hemmern aufgetreten ist
- in der Schwangerschaft vermeiden
- ARBs
- z. B. Candesartan, Losartan
- nicht in Kombination mit ACE-Hemmern oder direkten Renin-Inhibitoren verwenden
- erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie bei CKD oder bei Patienten, die K+-Präparate oder K+-sparende Medikamente einnehmen
- kann bei Patienten mit schwerer bilateraler Nierenarterienstenose zu akutem Nierenversagen führen
- nicht anwenden, wenn in der Vorgeschichte Angioödeme mit ARBs aufgetreten sind. Patienten, bei denen in der Vorgeschichte ein Angioödem unter einem ACEI aufgetreten ist, können ab 6 Wochen nach Absetzen des ACEI einen ARB erhalten
- in der Schwangerschaft vermeiden
- Kalziumkanalblocker (CCB) - Dihydropyridine
- z.B. - Amlodipin, Felodipin
- nicht anwenden bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF); Amlodipin oder Felodipin können bei Bedarf verwendet werden
- verbunden mit dosisabhängigen Fußödemen, die bei Frauen häufiger auftreten als bei Männern
- CCB - Nicht-Dihydropyridine
- z. B. - Diltiazem, Verapamil
- wegen des erhöhten Risikos einer Bradykardie und eines Herzblocks die routinemäßige Anwendung mit Betablockern vermeiden
- nicht bei Patienten mit HFrEF anwenden
Sekundäre Wirkstoffe
- Diuretika-Schleife
- z. B. - Bumetanid, Furosemid
- Dies sind die bevorzugten Diuretika bei Patienten mit symptomatischer HF. Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer CKD (z. B. GFR<30ml/min) sind sie den Thiaziden vorzuziehen.
- Diuretikum-Kalium-sparend
- z.B. - Amilorid
- es handelt sich um Monotherapien und minimal wirksame Antihypertensiva.
- Eine Kombinationstherapie eines kaliumsparenden Diuretikums mit einem Thiazid kann bei Patienten mit Hypokaliämie unter Thiazid-Monotherapie in Betracht gezogen werden.
- bei Patienten mit signifikanter CKD (z. B. GFR<45ml/min) vermeiden
- Diuretika- Aldosteron-Antagonisten
- z.B. - Eplerenon, Spironolacton
- bevorzugte Mittel bei primärem Aldosteronismus und resistenter Hypertonie
- Spironolacton ist im Vergleich zu Eplerenon mit einem höheren Risiko für Gynäkomastie und Impotenz verbunden
- übliche Zusatztherapie bei resistenter Hypertonie
- nicht zusammen mit K+-Ergänzungen, anderen K+-sparenden Diuretika oder erheblichen Nierenfunktionsstörungen anwenden
- Eplerenon erfordert häufig eine zweimalige tägliche Dosierung für eine angemessene Blutdrucksenkung
- Betablocker - kardioselektiv
- z. B. - Atenolol, Bisoprolol
- Betablocker werden nicht als Mittel der ersten Wahl empfohlen, es sei denn, der Patient hat IHD oder HF.
- Diese werden bei Patienten mit bronchospastischer Atemwegserkrankung, die einen Betablocker benötigen, bevorzugt.
- Bisoprolol und Metoprololsuccinat werden bei Patienten mit HFrEF bevorzugt
- Abruptes Absetzen vermeiden
- Betablocker - nicht kardioselektiv
- z.B. - Propranolol
- bei Patienten mit reaktiver Atemwegserkrankung vermeiden
- Abruptes Absetzen vermeiden
- Alpha-1-Blocker
- z. B. - Doxazosin, Prazosin
- diese werden mit orthostatischer Hypotension in Verbindung gebracht, insbesondere bei älteren Erwachsenen
- sie können als Mittel der zweiten Wahl bei Patienten mit gleichzeitiger BPH in Betracht gezogen werden
- zentrale Alpha-2-Agonisten und andere zentral wirkende Medikamente
- z. B. - Clonidin, Methyldopa
- diese Medikamente sind im Allgemeinen wegen der erheblichen ZNS-Nebenwirkungen, insbesondere bei älteren Erwachsenen, der letzten Wahl vorbehalten
- Vermeiden Sie ein abruptes Absetzen von Clonidin, das eine hypertensive Krise auslösen kann; Clonidin muss reduziert werden, um einen Rückfall in die Hypertonie zu vermeiden.
- direkte Vasodilatatoren
- z. B. - Hydralazin, Minoxidil
- werden mit Natrium- und Wasserretention und Reflextachykardie in Verbindung gebracht; Verwendung zusammen mit einem Diuretikum und einem Betablocker
- Hydralazin wird bei höheren Dosen mit einem medikamenteninduzierten lupusähnlichen Syndrom in Verbindung gebracht
- Minoxidil wird mit Hirsutismus in Verbindung gebracht und erfordert ein Schleifendiuretikum. Minoxidil kann einen Herzbeutelerguss hervorrufen.
Referenz:
Verwandte Seiten
- Vergleich der Nebenwirkungen
- Günstige Auswirkungen verschiedener Arzneimittelgruppen auf die Morbidität
- Kontraindikationen bei verschiedenen koexistierenden Bedingungen
- Thiazide bei Bluthochdruck
- Schleifendiuretika bei Bluthochdruck
- Betablocker bei Bluthochdruck
- ACE-Hemmer bei Bluthochdruck
- Kalzium-Antagonist bei Bluthochdruck
- Zentral wirkende Antihypertensiva
Erstellen Sie ein Konto, um Seitenanmerkungen hinzuzufügen
Fügen Sie dieser Seite Informationen hinzu, die Sie während eines Beratungsgesprächs benötigen, z. B. eine Internetadresse oder eine Telefonnummer. Diese Informationen werden immer angezeigt, wenn Sie diese Seite besuchen