Kälteverletzungen treten auf, wenn der Körper nass oder trocken der Kälte ausgesetzt ist. Die Kälte kann sich auswirken auf:
- den ganzen Körper durch Senkung der Körperkerntemperatur - allgemeine Kälteverletzung (Hypothermie)
- einen bestimmten Teil des Körpers - lokale Kälteschäden (1).
Kälteverletzungen sind ein wichtiges Thema bei den Streitkräften:
- 488 Angehörige der britischen Streitkräfte, bei denen im Zeitraum von Oktober 2015 bis September 2016 eine Kälteverletzung festgestellt wurde
- Die Raten sind bei Untrainierten und jungen Menschen (16-19 Jahre) höher.
Kälteverletzungen wurden auch in Berufen gemeldet, die mit rauen Witterungsbedingungen in Verbindung gebracht werden, z. B. bei Fischern und Kühlhausarbeitern (Metzger, Fleischverarbeiter).
- In den letzten zehn Jahren waren jedoch auch Zivilisten von diesen Verletzungen betroffen, da Aktivitäten mit einem hohen Risiko für Kälteverletzungen wie Skifahren und Winterbergsteigen immer beliebter wurden (2).
Lokalisierte Kälteverletzungen können weiter unterteilt werden in:
- Erfrierungskälteverletzungen (FCI)
- Teile des Körpers erfrieren aufgrund der Kälteeinwirkung, was zu erheblichen Behinderungen führt - die Extremitäten (Gesicht, Finger, Zehen, Fersen und Fußsohlen) sind am anfälligsten
- Gewebeerfrierungen sind vorhanden
- zwei Arten von FCI:
- Frostbeule - oberflächliche Gewebeverletzung, bei der sich der verletzte Teil innerhalb von 30 Minuten nach Wiedererwärmung erholt
- Frostbeulen - tiefere Gewebeverletzungen, die zu dauerhaften Schäden führen können
- nicht frostbedingte Kälteverletzungen (NFCI)
- Verletzungen, häufig an Füßen oder Händen, die dadurch verursacht werden, dass der Körperteil über längere Zeit kalt oder nass bleibt
- kein Erfrieren des Gewebes
- NFCI können sein
- Graben- oder Immersionsfuß
- Pernio/Kinderlähmung (1,2).
Anmerkung:
- FCI und NFCI können bei ein und derselben Person oder an ein und derselben Gliedmaße nebeneinander auftreten. In der Regel ist jedoch die dominante Form zu erkennen (2).
Referenz:
- Regierung des Vereinigten Königreichs. Ministerium für Verteidigung. Gemeinsame Dienstveröffentlichung (JSP). Hitzeerkrankungen und Kälteverletzungen: Prävention und Management (JSP 539) 2017.
- Heil K et al. Freezing and non-freezing cold weather injuries: a systematic review. Br Med Bull. 2016;117(1):79-93.