Die Alpha-Thalassämie ist die Folge einer fehlerhaften Produktion der Alpha-Kette des Hämoglobins. Sie kommt hauptsächlich im Fernen Osten, im Nahen Osten und in Afrika vor.
Der normale Alpha-Genotyp wird Alpha-Alpha/Alpha-Alpha geschrieben, da zwei Alpha-Globin-Gene von jedem Elternteil vererbt werden.
Im Gegensatz zur β-Thalassämie, bei der keine Deletionsmutationen vorherrschen, liegt bei der α-Thalassämie eine Deletion von einem oder beiden a-Globin-Genen auf Chromosom 16 vor (1).
- Die Deletion eines Alpha-Globin-Gens auf einem der Chromosomenpaare führt zum hämatologisch stummen Trägerstatus - Genotyp - alpha/ alpha alpha.
- Die Deletion von zwei Alpha-Globin-Genen führt zum Alpha-Thalassämie-Merkmal. Diese geht mit einer leichten hypochromen Anämie einher und kann entweder durch
- Verlust beider Genpaare auf einem Chromosom, was zu einem --/alpha alpha-Genotyp führt. Dies ist am häufigsten bei Asiaten, insbesondere in Südostasien, anzutreffen.
- Verlust eines Gens auf jedem Chromosom, was zu einem - Alpha/- Alpha-Genotyp führt. Dies ist am häufigsten bei Schwarzafrikanern anzutreffen.
- Die Deletion von drei Alpha-Globin-Genen führt zur Hämoglobin-H-Krankheit mit einem Genotyp von --/- alpha. Die Synthese der Alpha-Kette ist stark unterdrückt, so dass instabile Tetramere aus überschüssigem Betaglobin - HbH - gebildet werden. Klinisch ähnelt sie der Beta-Thalassaemia intermedia.
- Die Deletion aller vier Alphaglobin-Gene führt zum Hämoglobin-Bart's-Hydrops-Syndrom - Genotyp --/--. Er ist mit dem Leben unvereinbar, der Tod des Fötus tritt etwa in der 38.
- Der Haplotyp --/ (d. h. ein Chromosomenpaar, bei dem beide Alpha-Globin-Gene deletiert sind) wird als Alpha 0 bezeichnet.
- Der Haplotyp -alpha/ (d. h. ein Chromosomenpaar, bei dem ein einziges Alpha-Globin-Gen deletiert ist) wird als alpha+ bezeichnet.
Referenz:
- Piel FB, Weatherall DJ. Die Alpha-Thalassämien. N Engl J Med. 2014 Nov 13;371(20):1908-16